Stimme
Die Stimme ist unser wichtigstes Werkzeug zur täglichen Kommunikation. Gemeinsam mit der Sprache hilft sie uns dabei, Wünsche oder Meinungen zu äußern, Informationen zu verbreiten und zu erhalten und soziale Bindungen aufzubauen.
Manche Menschen verdienen mit ihrer Stimme sogar ihren Lebensunterhalt. Dazu gehören nicht nur Sänger, Schauspieler oder Synchronsprecher, sondern auch Lehrer, Call-Center-Agenten und selbstverständlich Logopäden.
Wie fast jedes andere Werkzeug, muss auch die Stimme ab und an gewartet und geölt werden, um wieder fehlerfrei zu funktionieren. Mit den folgenden Tipps verhindern Sie, dass Ihre Stimme „einrostet“ und bewahren Sie vor dem Verschleiß.
1. Stimme aufwecken!
Genau wie unser Körper und Geist, muss auch die Stimme am Morgen erst einmal aufgeweckt werden, damit sie ordentlich funktioniert. Folgende Übungen können dabei behilflich sein:
Die erste Übung dient dem Aufbau der Zwerchfellspannung. Machen Sie hierfür ein Geräusch, als würden Sie eine Luftmatratze aufpusten („ft“) oder um Ruhe bitten („pst“). Durch diese Übung wird der wichtigste Atemmuskel, das Zwerchfell, auf das Sprechen vorbereitet. Ihre Stimmkraft können Sie mit verschiedenen Rufen trainieren. Setzen Sie dabei ihre Zwerchfellspannung aktiv ein und rufen aus dem Bauch heraus in entspannter Stimmlage. Auch Summen, z.B. das Mitsummen von Liedern kann dabei helfen, ihre Stimme am Morgen aufzuwecken.
Ein weiteres Mittel, um die Stimme am Morgen aufzuwecken ist das Gähnen. Dieser Vorgang hilft dabei, die Muskeln oberhalb des Kehlkopfes zu dehnen und ist zudem eine effektive Stimmübung. Schrecken Sie also vor lautstarkem Gähnen in den frühen Morgenstunden nicht zurück.
2. Ruhe bewahren!
Dieser Tipp gilt vor allem bei Infekten im Halsbereich. Schont man bei starker Symptomatik wie Heiserkeit, Brennen im Rachen oder schmerzhaftem Schlucken seine Stimme nicht, werden die Stimmlippen so stark strapaziert, dass es im schlimmsten Fall zu einer Kehlkopfentzündung kommen kann. Sorgen Sie bereits bei den ersten Anzeichen eines Infekts für ausreichende Stimmruhe und inhalieren Sie morgens und abends mit einem Inhaliergerät mit Verneblerfunktion. Verwenden Sie dazu eine einfache Kochsalzlösung und verzichten auf jegliche mentholhaltige Präparate. Schonende Alternativen sind Salbei-Bonbons, Emser-Salz-Pastillen oder Isla-Moos. Gönnen Sie sich außerdem ein paar Tage Ruhe.
3. Richtige Ernährung!
Nicht nur Medikamente oder andere äußere Einflüsse können Auswirkungen auf unseren Körper haben, sondern auch bestimmte Lebensmittel. Mit richtiger Ernährung kann man Körper und Seele fit halten und Krankheiten besser kurieren. Einige Lebensmittel wirken sogar auf unsere Schleimhäute und Stimme. So trocknen beispielsweise scharfes Essen, Alkohol oder Teesorten wie Pfefferminze, Kamille oder Früchtetee die Schleimhäute aus, was zu einem Gefühl von Trockenheit, Verschleimung oder Räuspern führt. Dies kann auf Dauer zu einer anhaltenden Heiserkeit führen. Um solche Effekte zu vermeiden, trinken Sie nach scharfem Essen oder schleimenden Lebensmitteln wie Milch stets ein Glas Wasser zur Neutralisierung.
4. Pausen gönnen!
Dieser Tipp gilt vor allem für Berufe wie Lehrer, Erzieher oder andere Berufsgruppen, bei denen die Stimme im Vordergrund steht. Gestalten Sie Ihre Arbeit so, dass Sie sich Ihrer Stimme ab und zu eine Pause gönnen. Halten Sie eher kurze Monologe statt Frontalunterricht und regen Ihre Schüler bzw. Patienten zu Diskussionen und Gruppenarbeiten an. Auf diese Weise schonen Sie Ihre Stimme und bringen etwas Abwechslung in den Unterricht. Achten Sie in den Sprechpausen darauf, ausreichend Wasser zu trinken. Die empfohlene Menge liegt zwischen 1,5 bis 2 Liter am Tag.
5. Frische Luft!
Um die Schleimhäute, die für unseren Sprechapparat von existenzieller Bedeutung sind, nicht zu sehr zu strapazieren und auszutrocknen, sollte, neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr, auch die Luftfeuchtigkeit im Auge behalten werden. Vor allem in beheizten oder schlecht durchlüfteten Räumen, ist die Luftfeuchtigkeit besonders gering, was die Schleimhäute austrocknen kann. Ein Luftbefeuchter oder feuchtes Handtuch auf der Heizung kann in solchen Fällen Abhilfe schaffen. Achten Sie außerdem darauf, Ihren Arbeits- und Schlafbereich regelmäßig zu lüften. Auch das Aufstellen von Grünpflanzen kann dazu beitragen, das Raumklima zu verbessern. Vermeiden Sie zudem Rauchen und Passiv-Rauchen, da dies die Schleimhäute unnötig reizt und langfristig sogar zur Veränderung der oberen Zellschichten führen kann.